
Advent in Fichtental – Eine stille Zeit voller Klang und Licht
Advent in Fichtental – Eine stille Zeit voller Klang und Licht
Wenn der erste Schnee auf den Dächern liegen bleibt und sich das Tal in zarte Winterfarben hüllt, beginnt in Fichtental jene besondere Zeit, die den Jahreskreis abrundet: die Advents- und Weihnachtszeit. Es ist, als würde das ganze Tal für ein paar Wochen langsamer atmen.
Über den Straßen schimmern Lichterketten, an den Fenstern flackern Kerzen, und aus den Häusern klingt Musik. Wer in diesen Tagen durch den Ort spaziert, hört die Bläser aus der Ferne, riecht das frische Gebäck aus den kleinen Bäckereien und sieht, wie die Menschen kurz innehalten, um das Leuchten zu genießen.
Licht, Klang und Begegnung
In Fichtental steht die Adventszeit für eine Rückkehr zu einfachen, ehrlichen Momenten. Auf den kleinen Plätzen treffen sich Familien und Freunde, in den Kirchen erklingen die traditionellen Adventskonzerte, und in den Werkstätten entstehen handgemachte Geschenke – fein, schlicht und persönlich.
Auch der Bahnhof, das Tor ins Tal, trägt sein festliches Kleid: ein großer Christbaum im Eingangsbereich, Tannenzweige an den Geländern, und das leise Surren der Oberleitung über den stillen Gleisen. Viele Reisende halten hier kurz inne, bevor sie weiterfahren – und nehmen ein Stück dieser besonderen Stimmung mit.
Kultur, Musik und Gemeinschaft
Für Ulrich Obermayr-Kirchner, Kulturchef, Bahnchef und Dirigent des Symphonieorchesters Fichtental, ist diese Zeit jedes Jahr ein Höhepunkt.
"In Fichtental ist der Advent keine laute Jahreszeit", sagt er. "Wir leben ihn mit Musik, mit Begegnungen, mit einem stillen Lächeln. Und vielleicht ist es genau diese Zurückhaltung, die den Zauber ausmacht."
Unter seiner Leitung erklingen an den Adventssamstagen die traditionellen "Konzerte im Kerzenlicht" – ein musikalisches Zusammenspiel aus Hoffnung, Erinnerung und Freude. Dabei verbinden sich klassische Werke, regionale Weisen und neue Kompositionen zu einem Klangbild, das ganz typisch für Fichtental ist: warm, klar und ehrlich.
Ein Ort, der leuchtet
Abseits der Veranstaltungen ist es vor allem die Landschaft, die den Zauber dieser Wochen trägt. Die verschneiten Hänge oberhalb des Ortes, der glitzernde Fichtensee, die kleinen Dörfer entlang der Bahnlinie – sie alle scheinen in dieser Zeit stiller zu werden. Wenn die Sonne über dem Tal untergeht, färbt sich der Himmel in weiches Gold und Rosa, und die Fenster beginnen zu leuchten.
Viele sagen, Fichtental sei im Winter am schönsten. Vielleicht, weil hier Tradition und Moderne, Natur und Kultur so selbstverständlich ineinanderfließen. Und vielleicht auch, weil die Menschen hier den Wert der Ruhe kennen – und ihn teilen.
Weihnachten im Tal
Wenn an Heiligabend die Glocken von St. Heinrich läuten und die ersten Flocken wieder zu tanzen beginnen, kehrt eine fast greifbare Stille ein. Kein übertriebener Glanz, kein Lärm – nur das Licht, der Klang, und das Gefühl, angekommen zu sein.
So wird Weihnachten in Fichtental jedes Jahr neu zu dem, was es immer war: ein Fest der Nähe. Zwischen Musik und Schnee, zwischen Erinnerung und Hoffnung, zwischen Himmel und Tal.
